Gerechtigkeit

Soziale und Geschlechtergerechtigkeit

Wir als Grüne Hochschulgruppe setzen uns dafür ein, eine sozial gerechte und barrierearme Uni zu schaffen, zu der alle Zugang haben sollen. Unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung/Identität, physischem Zustand oder sozialem Hintergrund muss Teilhabe auf allen Ebenen des Unilebens ohne Einschränkungen möglich sein. Studium, Lehre, Forschung, ehrenamtliches Engagement und sonstige Aktivitätsfelder an unserer Uni müssen diesen Ansprüchen gerecht werden. Uni kann nur erfolgreich sein, wenn Inklusion aktiv gelebt wird und niemand – auch unwillentlich – ausgeschlossen oder abgeschreckt wird. Dazu gehört auch, dass für einzelne besonders aufwändige Ämter innerhalb der Verfassten Studierendenschaft, jedoch nicht für die einfache StuRa-Mitgliedschaft, Aufwandsentschädigungen gezahlt werden können, wie es auch im Landeshochschulgesetz vorgesehen ist. Diese sollen auf keinen Fall die Höhe des BAFöG-Höchstsatzes überschreiten, aber einen Ausgleich für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit bieten.

Unser Ziel ist es auch, dass alle öffentlich zugänglichen Textdokumente der Universität (z.B. Prüfungsordnungen, Webseite, etc.) und des Studierendenrates in geschlechtergerechter Sprache abgefasst werden. Wir erkennen die gesellschaftliche Realität an, dass an der Hochschule gezielt Frauenförderung betrieben werden muss, da in der akademischen wie auch in der studentischen Selbstverwaltung ein massives Ungleichgewicht vorliegt. Wir wollen die Vergabe von Professuren achtsam verfolgen und insbesondere die selbstgenannten Ziele des Gleichstellungsbüros der Universität (Quote nach Kaskadenprinzip) auf ihre Umsetzung überprüfen!
Deshalb stellen wir unsere Liste auch nur streng quotiert auf, um den gesellschaftlich-kulturell bedingten Geschlechternormativen entgegenzuwirken.

Neben der Geschlechtergerechtigkeit spielt besonders die soziale Gerechtigkeit für uns eine wichtige Rolle, denn durch soziale Ungleichheiten werden Menschen von der Partizipation an der ehrenamtlichen Tätigkeit ausgeschlossen.
Das bedeutet für uns eine kategorische Ablehnung von allen, auch versteckten Studiengebühren, wie z.B. dem Verwaltungskostenbeitrag. Diese wirken immer sozial selektiv und schränken den Zugang zu weiterführender Bildung ein. Für uns ist Bildung ein Menschenrecht, das auch gewahrt bleiben soll. Wir treten für die Abschaffung aller Zugangsvoraussetzungen an der Universität ein, da wir eine offene Hochschule gestalten wollen und nicht Menschen vom höchsten Gut der Bildung ausschließen möchten.

Zusätzlich setzen wir uns beim Studierendenwerk dafür ein, dass mehr inklusiver Wohnraum bereit gestellt wird, und zwar für die Menschen, die ihn brauchen. Vor allem aber muss mehr bezahlbarer Wohraum geschaffen werden. Daran wollen wir im Studierendenrat arbeiten. Wir fordern die Stadt dazu auf, mehr auf sozialen Wohnungsbau zu setzen und erwarten vom Studierendenwerk die Akquirierung weiterer Gelder von Landesebene zum Wohnheimbau.

Unter soziale Gerechtigkeit fällt auch ein Begriff für unsere Generation: Die „Generation Praktikum“: Wir fordern, dass alle Praktika angemessen bezahlt werden. Dies gilt insbesondere auch für das Lehramtspraxissemester. Jede*r Praktikant*in hat eine angemessen Entlohnung oder zumindest eine Aufwandsentschädigung verdient.
Dabei darf man trotzdem nicht vergessen, dass Praktika der Aus- und Weiterbildung dienen und auch entsprechend betreut werden müssen. Sie dürfen keineswegs als Billig- oder gar Kostenlos-Arbeitskräfte missbraucht werden. Praktikant*innen ersetzen keine regulären Stellen! Gerade mit der Mindestlohngesetzgebung auf Bundesebene, die Praktikant*innen ausschließt, wird diesem Prozess der Ausnutzung der Arbeitskraft mit Pflichtpraktika in vielen Prüfungsordnungen auch an der Universität wieder Tür und Tor geöffnet. Dabei wird immer vollkommen vergessen, dass sich einige Studierende das Studium noch durch Nebenjobs finanzieren müssen und gar nicht die Zeit haben, ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

 

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