Drogenlegalisierung

Noch nie waren in Deutschland so viele Drogen verboten wie zurzeit. Gleichzeitig ist in Deutschland die Drogenkonsumrate höher denn je. Drogen sind überall, auf dem Schulhof, in der Uni, bei der  Arbeit und im Altersheim. Ob die Droge dabei verboten oder legal ist, macht, bezogen auf die Frage, wie stark eine Substanz konsumiert wird, keinen Unterschied.

Nachdem Cannabis 2014 in den US-amerikanischen Bundesstaaten Colorado und Washington per Volksabstimmung legalisiert wurde und immer mehr Bundestaaten nachziehen, ist auch hierzulande eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Verbotes entflammt. Und da auch in Studierendenkreisen zum Teil munter gekifft wird, ist eine wissensbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema durchaus angebracht.

Heutzutage ist die Einstufung von Cannabis als gefährliche Droge aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht nicht haltbar. Es gibt mittlerweile Expertengruppen, etwa den Schildower Kreis, welche sich klar für eine Legalisierung aussprechen. Vor einigen Jahren veröffentlichten internationale Wissenschaftler eine Studie, in der sie Drogen nach ihren gesundheitlichen und sozialen Folgen beurteilten. Hier wurden Alkohol und sogar Tabak als wesentlich gefährlicher als Cannabis eingestuft. Die Zahlen aus dem Drogen- und Suchtbericht 2012, herausgegeben von der Drogenbeauftragten Mechthild Dyckmans, spiegeln diese Einschätzung wider. Jährlich sterben etwa 110.000 Deutsche an den direkten Folgen ihres Tabakkonsums, Alkohol fordert 73.000 Tote. Menschen, die aufgrund des Konsums reiner Cannabisprodukte starben, hat es hingegen bis heute nicht gegeben.

In der Tat besteht das größte gesundheitliche Risiko eines Kiffers darin, eventuell streckmittelverseuchtes Cannabis zu konsumieren. Teilweise mit dramatischen Folgen, wie die Todesfälle aufgrund von bleiverseuchtem Marihuana 2007 in Leipzig zeigten. Doch der Grund hierfür ist der Handel auf dem Schwarzmarkt, wo es weder Kontrollbehörden noch Jugendschutz gibt und wo gewissenlose Dealer beim Panschen freie Hand haben.

Besonders dramatisch wirkt sich der Schwarzmarkt auf die produzierenden Länder aus. Diese sind meist arm, politisch instabil und bieten Raum für mafiöse Strukturen, welche sich bei einer weltweiten Legalisierung nicht so etablieren könnten. Unlängst forderte der ehemalige Präsident von Mexiko die Legalisierung, um den kriminellen Drogenkartellen in seinem Land die finanzielle Grundlage zu entziehen.

Dass jemand, der Cannabis konsumiert, früher oder später automatisch auch zu härteren Drogen greifen wird, entspricht nicht der Realität. Da sich der Konsument jedoch aufgrund der Illegalität auf dem Schwarzmarkt versorgen muss, erhält er oft leichter Zugang zu härteren Drogen. Grundsätzlich haben die meisten Leute, bevor sie ihren ersten Joint rauchen, bereits Tabak oder Alkohol konsumiert, sodass die Behauptung, Cannabis sei eine Einstiegsdroge, so nicht haltbar ist.

Doch Hanf kann nicht nur als Medizin und Genussmittel Verwendung finden. Die Produktliste umfasst Futtermittel, hochwertiges Speiseöl, Textilien, Kosmetikprodukte bis hin zu Papier und Baumaterial für Häuser. Daher wird es Zeit, Cannabis nicht mehr länger als gefährliche Droge zu betrachten, sondern das schier unglaubliche Potential dieser vielfältigen Nutzpflanze zu entdecken und sie zu dem zu machen, was sie schon längst sein könnte. Ein Segen für die Menschheit.

Deswegen fordert die GHG:

– Legalisierung von Cannabis

– Behandlung von Suchtkranken statt Bestrafung

– Ende des sinnlosen „War on Drugs“

– Mehr Drogenaufklärung

Nicht die Totalabstinenz, sondern die Hilfe und das Schicksal jedes einzelnen Menschen muss im Vordergrund stehen. Egal, ob der Mensch mit oder ohne Drogen glücklich werden will.

Frankfurt am Main macht vor, dass man hier auch auf lokaler Ebene aktiv werden kann.

Daher wird sich die GHG Heidelberg im StuRa dafür einsetzten, eine ähnliche Initiative wie in Frankfurt am Main zu starten.

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