Programm 2008

für die Senatswahl am 24. Juni 2008

Studiengebühren

Bildung ist ein Menschenrecht, das jedem offen stehen muss, um gleiche Chancen unabhängig vom familiären und finanziellen Hintergrund zu gewährleisten. Die Selektion durch Studiengebühren in Verbindung mit dem zunehmenden Rückzug des Staates aus der Finanzierung des öffentlichen Bildungssystems muss daher rückgängig gemacht werden.
Um aktuell zu verhindern, dass mit den Gebühren auch noch unverantwortlich umgegangen wird, wollen wir darauf achten, wie die erhobenen Gebühren verwendet werden. Dem Druck auf studentische VertreterInnen in den Studiengebührenkommissionen, einem möglichst schnellen und undurchdachten Verprassen unseres Geldes zuzustimmen, um so den Schein des Bedarfs nach Studiengebühren zu wahren, wollen wir uns nicht beugen.

Semesterticket

Im Herbst stehen die nächsten Verhandlungen über eine Preiserhöhung des Semestertickets an – und das, obwohl von 2003 bis 2008 der Preis bereits um ca. 45 % erhöht wurde. Für die finanziell bereits extrem belasteten Studierenden ist das Semesterticket zu einem Luxusgut geworden. Deswegen dürfen Sockelbeitrag und Kaufpreis des Semestertickets auf keinen Fall weiter angehoben werden.
Es sind Alternativen zu diskutieren, wie zum Beispiel die Einführung eines verbindlichen Semestertickets für alle (was den Preis drastisch senken würde) oder die Einführung eines zusätzlichen kostengünstigeren Semestertickets, welches nur Heidelberg und die unmittelbare Umgebung umfasst. Da auch der Stadtrat bei dem Thema mitzureden hat, stehen wir mit dem grünen Stadtratmitglied Kai Dondorf in engem Kontakt, um auch dort studentische Interessen einfließen zu lassen.

Ökologie

Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass Ökologie eine starke Präsenz an der Universität eingeräumt wird. Dabei geht es uns nicht nur um direkte Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Als Hauptziel der nächsten Zeit betrachten wir die “Öko-Zertifizierung” der Universität über das EMAS-Programm der Europäischen Union.

Demokratie an der Uni

Wir wollen, dass Entscheidungsprozesse an der Uni transparenter und demokratischer werden, deshalb muss den Studierenden endlich wieder die Möglichkeit gegeben werden, selbst an der Gestaltung der Uni mitzuwirken – die Verfasste Studierendenschaft ist wieder einzuführen.
Außerdem muss der Universitätsrat auf das reduziert werden, was er in unseren Augen nur sein soll: Ein Bindeglied zur Gesellschaft. Der Universitätsrat darf ausschließlich beratende Funktionen wahrnehmen und den Gremien und Entscheidungs-trägern der Hochschulen externen Sachverstand liefern.

Studienbedingungen

Durch die Einführung von Bachelor-/Masterstudiengängen darf eine wichtige Aufgabe unseres Bildungssystems nicht in den Hintergrund gerückt werden: eigenverantwortliche, vielseitig interessierte und verantwortungsbewusste junge Menschen zu bilden, die in der Lage sind, durch kritische Reflexionen zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft beizutragen.
Die Ansprüche des Arbeitsmarktes können nicht dadurch befriedigt werden, im Studium nur zu zeigen, dass man in der Lage ist, dem Druck großer Arbeitslast standzuhalten. Wichtig ist uns auch die Wiederabschaffung der Gebühren für Latein- und Griechischkurse. Wir fordern die Uni in diesem Rahmen dazu auf, ihre Studierenden nicht zunehmend für Angebote zur Kasse zu bitten, die früher selbstverständlich kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Selektiererischen Auswahlverfahren und Eignungstests stehen wir kritisch gegenüber.

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