Selbstbestimmtes Studium

An einer Universität soll man nicht nur neues Fachwissen erlernen, sondern auch lernen, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu arbeiten. Gerade das Studium als höchster Bildungsabschluss soll zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen. Dies geschieht durch vielfältiges soziales, ehrenamtliches sowie fachlich-akademisches Engagement und Interesse im und neben dem Studium. Allzu viele Prüfungsordnungen von Studiengängen stellen sich jedoch nach der Bolognareform als starre Pflichtvorgaben dar, in denen spezielle Vertiefungsinteressen von Studierenden keinen Platz finden und für Nebentätigkeiten während des Studiums keine Zeit mehr bleibt. Veranstaltungen mit nicht notwendiger Anwesenheitspflicht, verpflichtende Übungsblätter (Hausaufgaben) und wenig Wahlfreiheit in der Auswahl der Lehrveranstaltungen eines Moduls lehnen wir daher ab.

Im selben Sinne wollen wir uns dafür einsetzen, die Höchststudiendauer und  Zwangsexmatrikulation nach Überschreitung der Regelstudiendauer abzuschaffen. Diese Regelungen sind repressiv und passen nicht in unser Bildungsverständnis eines lebenslangen Lernprozesses.

Gerade wenn keine Anwesenheitspflichten mehr bestehen, wird sich das Selbststudium wieder stärker durchsetzen. Deshalb brauchen Studierende 24-Stunden-offene Arbeits- und Lernräume: Wir begrüßen die verlängerten Öffnungszeiten der Unibibliothek, doch geht uns dies nicht weit genug. Lernräume und Pools, die an Wochenenden geschlossen sind, entziehen der Studierendenschaft die Grundlage für ein erfolgreiches Studium. Deswegen  wollen wir im StuRa einer Politik nachgehen, die den Weg zu durchgehend offenen Lern- und Arbeitsräumen ebnet.

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