Studenten schmeißen mit Forderungen um sich – Protestaktion zur Verringerung der Umweltbelastung durch den Papierverbrauch an der Uni

Papier Smartmob

Da staunten die Passanten nicht schlecht, die am heutigen Dienstag gegen 13 Uhr durch die Hauptstraße in Heidelberg gingen und auch an der Ecke Marstallstraße vorbei kamen. Etwa 20 Studierende der Universität Heidelberg hatten sich dort versammelt und bewarfen sich gegenseitig und die Passanten mit zusammengeknülltem Papier. „Mit der Aktion wollen wir auf den hohen Papierverbrauch an der Universität, aber auch allgemein in Deutschland aufmerksam machen“, erklärte Helene Ganser. „256 kg Papier verbraucht jeder Bundesbürger im Schnitt pro Jahr. Damit wird allein in Deutschland so viel Papier verbraucht wie in ganz Afrika und Südamerika zusammen.“

Das verwendete Papier stammte dabei aus dem Universitätsrechenzentrum und wäre dort weggeworfen worden. Wer der skandierten Aufforderung „Entknüllen, entknüllen!“ nach kam, konnte auf dem Papier die Forderungen der Studierenden lesen. Neben dem Einsatz von Papier aus Altpapier, das mit dem Blauen Engel zertifiziert ist, forderten die Protestierenden, dass eine doppelseitige Kopie günstiger sein solle als zwei einseitige, um diese einfache Maßnahme zur Verringerung des Papierverbrauchs zu unterstützen.

Papier Smartmob

Allen Interessierten erklärten zwei mit Zeigestock ausgestattete Aktivisten die Hintergründe der Aktion, die im Rahmen der diesjährigen Campustour der Heinrich Böll Stiftung stattfand. „Es geht uns um das Thema „Nachhaltige Hochschule“, neben dem heutigen Smartmob findet am nächsten Wochenende noch ein Improvisationstheaterworkshop zu dem Thema statt, im Herbst wird es eine Podiumsdiskussion geben“, erzählte Daniel Kanzleiter. „Gerade die Ruperto Carola sollte wissen, dass Exzellenz und Nachhaltigkeit zusammen gehören. Es ist daher erschreckend, wie zum Beispiel mit dem Thema Recyclingpapier umgegangen wird. An anderen Universitäten ist der Einsatz von mit dem Blauen Engel zertifizierten Papier in allen Kopierern und Druckern seit Jahren selbstverständlich, hier heißt es, dies sei technisch nicht möglich. Dafür haben wir kein Verständnis.“

Nach einigen Minuten wurde der Smartmob mit einer gemeinsamen Aufräumaktion beendet. „Selbstvertändlich werden wir das geworfene Papier im Papiermüll entsorgen, damit es schon bald als Recyclingpapier in unseren Kopierern zum Einsatz kommen kann“, erklärte Helge Pönnighaus.

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